Nächstenliebe leuchtet erstmals nach zwei Jahren Planung
Kurz nach dem Einzug des Begegnungszentrum Nächstenliebe in das Zwischengeschoss des Hauses Gerberstraße 20 wurde die Hauseingangstür von einem anderen Verein, der im Nebenhaus (Gerberstraße 18) in der 9. Etage ansässig ist, großflächig mit deren Werbung belegt. Von da an kam es häufig zu Verwechselungen. Besucher, die zu uns wollten, wurden von den Bewohnern des Hauses in die Gerberstraße 18 in die 9. Etage geschickt. Bei einer Aussprache mit dem anderen Verein war schnell klar, dass es hier keine Einigung geben wird. Man sagte uns deutlich, dass in diesem Haus kein Platz für uns sei und demnächst auch in den Aufzügen in unserem Eingang Schaukästen angebracht werden, die mit Werbung von denen bestückt werden sollen. Wir mussten uns also etwas einfallen lassen.
Als der Verwalter unseres Vereins vor dem Eingang stand und sich das Haus betrachtet hat, kam ihm etwa in der Mitte des Wohnblocks ein ungenutzter, älterer Lichtwerbekasten in den Blick. So reifte in ihm die Idee: Was wäre, wenn wir die Anbringung einer Leuchtreklame am Eingang beantragen? Die Hausverwalterin stand dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. Weil der Kasten nur umgesetzt werden soll, bräuchten wir dafür auch keine Genehmigung. Mit dem Hauselektriker wurde schnell eine Lösung für den Elektroanschluss gefunden. Im August 2009 haben wir den Kasten ausgehändigt bekommen. Dieser musste nur noch neu beschriftet und neue Beleuchtungskörper gekauft werden. Doch dann ging es plötzlich nicht weiter. Der Hauselektriker hatte keine Zeit und konnte uns auch kein verbindliches Preisangebot machen. So haben wir darauf bestanden, eine Elektrofirma vom freien Markt zu nehmen. Auf einmal war doch eine Genehmigung des Vermieters erforderlich, da es sich um eine bauliche Veränderung handelt. So haben wir im Dezember 2009 die Anbringung schriftlich beantragt. Nun sollte auch noch der Mietvertrag dahingehend geändert werden. Nach zähen Verhandlungen hatten wir im März 2010 einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, den wir dann schließlich im August 2010 unterschrieben haben.
Ein weiteres Jahr Verzögerung kam durch Probleme mit der ausgewählten Elektrofirma zustande. Anfang Februar 2010 fand eine Besichtigung in der Gerberstraße statt. Dabei wurden der Rahmen des Lichtwerbekastens und die neuen Beleuchtungskörper mitgenommen, um sie in der Werkstatt vorzumontieren. Ende Oktober 2010 sagte uns der Elektriker, dass die Montage auf Grund der hohen Auftragslage frühestens kurz vor Weihnachten möglich wäre. Das klappte natürlich nicht, denn es kam zu einem frühzeitigen Wintereinbruch. Im Februar 2011 erfuhren wir zufällig, dass unser Elektriker längere Zeit krank ist und sein Chef beim Aufräumen des Lagers unsere Bauteile wahrscheinlich mit entsorgt hat. Im Juni 2011 hat sich der Chef der Elektrofirma persönlich die Sache in der Gerberstraße angesehen und meinte, er wolle als Ersatz ein Stück Aluminium-Blech nehmen. Aber dieses Provisorium kann doch niemals einen professionell kontruierten Lichtwerbekasten ersetzen. Wir haben dann im Verein beschlossen, von einer Werbetechnik-Firma einen solchen Kasten nach den Maßen der bereits beschrifteten Werbehauben neu anfertigen zu lassen. Anschließend haben wir dem Elektro-Chef vorgeschlagen, als Wiedergutmachung die Elektroarbeiten für uns kostenlos auszuführen. Darauf wollte er sich nicht einlassen. Anfang November war unsere Geduld endgültig am Ende. Nun geht es um Schadensersatz-Forderungen für die Wiederbeschaffung der angeblich entsorgten Bauteile. Unabhängig davon musste eine Lösung für die Montage des neuen Kastens mit den alten Hauben gefunden werden.
Am 25.11.2011 war es nun endlich soweit. Eine andere, namhafte Firma hat die Installationsarbeiten sehr ordentlich und sehr schnell ausgeführt. Punkt 12:00 Uhr ging es los. Innerhalb von 4 Stunden war alles erledigt. Pünktlich um 16:00 Uhr gab es dann eine Premiere: Als die Besucher des 14-tägigen Strickkreises kamen, leuchtete zum ersten Mal die Nächstenliebe auf. Man kann schon sagen: Was lange währt, wird endlich gut. Insgesamt 5 Elektro-Teams haben sich in den letzten 2 Jahren die Situation vor Ort angesehen. Einen Schadensersatz haben wir noch immer nicht erhalten. Das wird sich möglicherweise nur auf gerichtlichem Wege durchsetzen lassen.
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